Jedes Kulturdenkmal, das heute zugrunde geht, ist für alle Zeiten verloren. Was wir jetzt nicht retten, kann nie mehr gerettet werden. Was wir jetzt versäumen, kann keine künftige Generation nachholen. Vor dieser Aufgabe gibt es kein Ausweichen. Nicht der Glanz einiger durchrestaurierter Großprojekte darf in dieser Zeit oberstes Ziel der Denkmalpflege sein, sondern allein die Substanzerhaltung möglichst vieler historischer Zeugnisse über eine Periode
höchster Gefährdung hinweg.“ Martin Neuffer ( gest. Juni 2004 )
Denkmalpflege ist der Spiegel des Geschichtsverständnisses einer Zeit. Im Rahmen der Vorlesungsreihe werden daher sowohl die geschichtlichen Wurzeln der Denkmalpflege aufgezeigt, wie auch die Entwicklung ihrer Methoden, Wertbegriffe und Konzepte behandelt. Der Wandel unterschiedlicher Vorgehensweise beim Grundthema „Bauerhaltung“ wird so erkennbar.
Neben den theoretischen und gesetzlichen Grundlagen denkmalpflegerischen Handelns werden an praktischen Beispielen die Arbeitsschritte im Umgang mit der Bausubstanz in verschiedenen historischen Konstruktionen und Materialien erläutert.
Die heute unabdingbare Voruntersuchung im Rahmen der historischen und technischen Bauforschung wird ebenso thematisiert wie zunehmende Rolle der Naturwissenschaften in der professionellen Praxis der Denkmalpflege. Dazu kommen auch Spezialthemen wie Ruinendenkmalpflege an Burgruinen und die Gartendenkmalpflege zur Sprache.
Die vermittelten Inhalte werden durch zwei Exkursionen veranschaulicht. Die Termine hierzu werden nach Absprache zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.