Das Aussehen und die Struktur historischer Städte und Dörfer werden von den meisten Menschen als natürlich gewachsen und selbstverständlich angenommen.  Gewöhnlich gingen aber dem Gegenwartszustand diverse bewusst konzeptionierte Ortsgestaltungsphasen voraus, die in unterschiedlicher Deutlichkeit auch heute noch ablesbar und prägend sind. Bei Planungsaufgaben in historischen Stadtbereichen müssen daher als Grundlage einer bezugnehmenden Neukonzeptionierung neben den vorgefundenen bauphysikalischen und statischen Eigenschaften der vorhandenen Bausubstanz auch die architektonischen und kulturhistorischen Geschichtsbezüge und Qualitäten analysiert und bewertet werden. Für diese Einordnungen sind neben den Beobachtungen, die direkt an den Gebäuden erfasst werden, auch Kriterien einzubeziehen, die sich aus einer ergänzenden bauhistorischen Analyse heraus gewinnen lassen. Für eine vollständige Grundlagenermittlung sind sowohl Untersuchungen an den vorhandenen Häusern wie auch eine ergänzende Literatur- und Archivrecherche notwendig.

Im Rahmen des Wahlfaches soll dieser Analyse- und Bewertungsprozess kennengelernt und geübt werden. Am Beispiel der 1102 erstmals urkundlich erwähnten Stadt Idstein im Taunus können in Form eines kleinen Forschungsprojektes eigene Fragestellungen entwickelt und ausschnittweise bearbeitet werden. Die Ergebnisse dieses begleiteten aber eigenverantwortlichen Arbeitens werden am Ende des Semesters in einem Projektbericht zusammengefasst und illustriert. Die Berichte werden abschließend auf einer Projekt-Webseite im Internet veröffentlicht.

Die für die Bearbeitung notwendigen gemeinsamen Präsenztermine werden mit den Teilnehmern individuell abgestimmt.